Salzburger Ärzteführer 2022

SALZBURGER ÄRZTEführer 2022 18 19 Die Wichtigkeit der Prostatakrebs- vorsorge in der Urologie Das Prostatakarzinom ist der zweithäufigste Tumor des Mannes nach dem 50. Lebens- jahr. Da für den Therapieerfolg eine frühe Erkennung der Erkrankung entscheidend ist, hat die Vorsorge einen großen Stellenwert. Gastautorin Dr. Andrea Gnad Fachgruppenobfrau Urologie, Andrologie und Sexualmedizin der Ärztekammer für Salzburg In Österreich wird eine jährliche Vorsorge ab dem 45. Lebensjahr beziehungsweise bei familiärer Belastung ab dem 40. Lebensjahr empfohlen. Viele Patienten haben etwas Angst vor dem ersten Besuch beim Urologen/bei der Urologin, da sie nicht wissen, was auf sie zukommt, dabei ist das gar nicht nötig. Es wird ein Anamnesegespräch geführt, in dem abgefragt wird, ob Verände- rungen im Miktionsverhalten (beim Wasserlassen) oder bei der Sexualität beobachtet worden sind. Neben der Krebsvorsorge werden somit auch Erkrankungen, die mit dem Alter häufiger werden, wie die gutartige Prostatahyperplasie oder eine erektile Dysfunktion, mitversorgt. Es wird Blut abgenommen, um den PSA-Wert und optional den Testosteronspiegel labor- chemisch bestimmen zu lassen. Danach findet eine Ultraschallunter- suchung der Nieren, der Blase, der Prostata und der Hoden sowie die zu Unrecht gefürchtete Tastuntersuchung der Prostata statt. Das Ganze ist in der Regel in einigen Minuten erledigt und tut nicht weh. Dieser jährliche Besuch beim Vertrauensarzt/bei der Vertrauensärztin führt zu einer Arzt- Patienten-Bindung, die es den Patien- ten erleichtert, auch sehr persönliche medizinische Themen zu erörtern. Es ist wichtig, dass die Patienten wissen, dass man die Vorsorgeun- tersuchung machen muss, bevor Symptome auftreten, denn wenn der Krebs bereits Schmerzen verursacht oder das Wasserlassen blockiert, ist er zumeist bereits fortgeschritten und es ist oft eine aufwendige und lang- wierige Therapie erforderlich. Ganz im Gegensatz zur Behandlung des Pros- tatakarzinoms im Frühstadium. Denn wenn der Tumor noch auf die Prostata beschränkt ist, liegt die Heilungsrate bei etwa 90 Prozent. Die in Salzburg zur Verfügung stehenden Behandlungsmethoden sind modern und komplikationsarm. Selbstverständlich ist auch in diesem Fall der Urologe/die Urologin beratend und aufklärend tätig. Aktuell fällt auf, dass viele Patien- ten die Coronapandemie als Grund angeben, warum sie schon länger als üblich nicht mehr bei der Kon- trolle waren, was in einzelnen Fällen natürlich zu Diagnose- und Thera- pieverzögerungen führen kann. Bei onkologischen Erkrankungen ist das jedenfalls für die Prognose der Patien- ten von Nachteil. Alle niedergelasse- nen Urologen Salzburgs bieten diese Vorsorgeuntersuchung für den Mann neben vielen anderen wichtigen Leis- tungen für Frauen, Männer und Kinder an und können in Zusammenarbeit mit den Salzburger Spitälern optimale Therapiekonzepte für ihre Patienten entwickeln. Bild: PRIVAT

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY3OTA=