Salzburger Ärzteführer 2024
SALZBURGER ÄRZTEführer 2024 20 21 verarbeitet. Anschließend wird die SVF direkt in das betroffene Gelenk injiziert und die Regeneration stimuliert. Die SVF-Therapie hat den Vorteil einer po- tenziell lang anhaltenden Wirkung von drei bis vier Jahren. Darüber hinaus kann SVF auch entzündungshem- mend wirken, ähnlich wie ACP. Ein Fazit Für viele Patientinnen und Patienten kann die konservative Behandlung von Arthrose mit Methoden wie ACP, ACP Max und SVF eine wirksame Möglich- keit sein, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern, ohne dass eine Operation erforderlich ist. Diese Therapien zielen darauf ab, die natürliche Heilung und Regenera- tion des Gelenkgewebes zu fördern, und zeigen oft positive Ergebnisse. Sie sollten sich aber in jedem Fall von einem erfahrenen Arzt beraten lassen, um die individuell für Sie geeignete Therapieoption zu bestimmen. Gastautor Dr. Christian Lang Facharzt für Orthopädie und Traumatologie Wer unter schmerzenden Gelenken oder Gelenkentzündungen leidet, konsultiert meist einen Orthopäden, der häufig eine operative Behandlung vorschlägt. Dabei führen auch kon- servative Ansätze wie ACP, ACP Max oder SVF zu guten Ergebnissen. Sie können Beschwerden oftmals langfris- tig lindern, ohne dass eine Operation erforderlich ist. Aber wie entstehen Gelenkprobleme wie Arthrose über- haupt? Arthrose ist eine chronische, degenerative Gelenkerkrankung, die im Laufe der Zeit auftreten kann und durch den Abbau von Knorpelgewe- be in den Gelenken gekennzeichnet ist. Dieser Knorpelabbau kann zu Schmerzen, Steifheit und einge- schränkter Mobilität führen. Symptome lindern Die konservative Behandlung von Arthrose zielt darauf ab, die Sympto- me zu lindern, die Gelenkfunktion zu verbessern und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu steigern. Methoden wie Physiotherapie können etwa die Muskulatur stärken und die Beweglichkeit wiederher- stellen. Orthesen, Bandagen und Schienen bieten zusätzliche Unterstüt- zung. Auch Schmerzmittel wie nicht steroidale entzündungshemmende Medikamente können eingesetzt und bei Bedarf Kortison-Injektionen ver- abreicht werden. Zur Linderung von Arthrose-Symptomen werden manchmal auch Nahrungsergän- zungsmittel wie Glucosamin und Chondroitin empfohlen; ihre Wirksam- keit ist jedoch umstritten. Therapie ohne Operation: ACP Bei den nicht chirurgischen Behand- lungsoptionen hat die Autologes- Conditioniertes-Plasma-Therapie, kurz ACP, stark an Bedeutung gewonnen. Sie kann entzündungshemmend wir- ken und Schmerzen lindern – gleich- zeitig birgt sie ein geringes Risiko, da sie auf körpereigenem Material basiert. Im Rahmen der ACP-Behandlung wird dem Patienten eine kleine Menge Blut entnommen (15 ml). Nach einer Zen- trifugation werden die verschiedenen Bestandteile des Bluts getrennt. Das gewonnene ACP enthält eine hohe Konzentration von Blutplättchen und Wachstumsfaktoren, die die Heilung von Knorpel- und Gewebeschäden unterstützen. Anschließend wird das ACP direkt in das betroffene Gelenk injiziert, um die Heilung und Regenera- tion zu fördern. ACP Max: Bei schwereren Fällen ACP Max ist eine Weiterentwicklung der ACP-Therapie mit einem konzen- trierteren Plasma, das eine potenziell stärkere Wirkung besitzt. Es enthält eine höhere Konzentration von Blut- plättchen und Wachstumsfaktoren, was zu einer verstärkten entzündungs- hemmenden und heilungsfördernden Wirkung führen kann. ACP Max wird bei schwerwiegenderen Fällen von Arthrose oder anderen Gelenkproble- men eingesetzt. SVF-Therapie fördert die Regeneration Die Stromale-vaskuläre-Fraktion- Therapie (SVF) fördert die natürliche Regeneration des Gelenkgewebes bei Arthrose. Dabei wird Fettgewebe aus dem Körper des Patienten entnommen und in einem speziellen Verfahren Bild: David Wedenig Gelenkproblem: Gleich operieren? Bei Gelenkproblemen wie Schmerzen, Verschleiß oder Entzündungen wird oft ein operativer Eingriff empfohlen. Das ist nicht immer nötig.
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