Salzburger Ärzteführer 2024
SALZBURGER ÄRZTEführer 2024 28 29 Körper wenigstens die wichtigsten Mikronährstoffe (Vitamine & Spuren- elemente) zu gönnen? Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Welche essenziellen Mikronährstoffe benötigt man? Prinzipiell alle, die unser Körper nicht bilden kann, sonst wären sie ja nicht essenziell. Das sind alle Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, die essenziellen Aminosäuren und Fette. Besonders wichtig für die Abwehr: Vitamin D, A, C, Zink Wie wichtig Vitamin D für uns ist, beginnt man erst allmählich zu verstehen. Im Winter entstehen in Mitteleuropa durch die mangelnde Sonne deutliche Mängel. Selbst die Minimalanforderungen werden selten erreicht. Durch unsere genetische Vielfalt bedingt werden sehr unterschiedliche Mengen an Vitamin D benötigt. Vitamin C kann vom Menschen nicht gebildet werden. Menschen mit Ent- zündungen oder Stress benötigen besonders viel davon! Das Spurenelement Zink ist in der Erkältungszeit sehr wichtig. Unter anderem hilft es dabei, Virusinfekte abzuwehren oder zumindest abzu- schwächen. Vitamin A ist essenziell für die Abwehr in der Schleimhaut und arbeitet Hand in Hand mit Zink. Der Mangel zeigt sich durch schlechtes Sehen in der Nacht. Bitte nehmen Sie nicht wahllos Nah- rungsergänzungsmittel ! Beraten Sie sich mit Ihrem Arzt. Gastautor Dr. med. univ. Josef Mittermaier Arzt für Allgemeinmedizin ÖÄK-Diplom Orthomolekularmedizin Bild: PRIVAT Wie ist das jetzt mit dem Immunsystem? Ohne Immunsystem haben wir in unserer natürlichen Umgebung keine Überlebenschancen. Es unterscheidet zwischen Freund und Feind. Es hilft uns, gesund zu bleiben. Der moderne Lebensstil beinhaltet sehr viele Fak- toren, die das Immunsystem schwä- chen. Umso wichtiger ist es zu wissen, was man meiden sollte, wie man das Immunsystem stärkt und was man dafür benötigt. Woran erkennt man ein schwaches Immunsystem? Ein schwaches Immunsystem erkennt man an Infektanfälligkeit und un- verhältnismäßig langen Krankheits- verläufen. Erste Hinweise können Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche sein. Ist die körpereigene Abwehr gestört, leiden wir unter Autoimmunerkrankungen und Allergien, Tumore wachsen besser und Wunden heilen schlechter. Was schwächt das Immunsystem? Grundsätzlich einmal jede Form von Stress und zu wenig Zeit für Regeneration. Der moderne Mensch leidet nicht selten unter Bewegungs- mangel. Die Menge an negativen Nachrichten und Emotionen wie Angst, Sorgen, Trauer und Kum- mer machen das nicht besser. Die Belastungen durch Umweltgifte und Elektrosmog nehmen zu. Auf die Qualität der Ernährung kann oft nicht geachtet werden. So kommt es zu deutlichen Mängeln an Vitaminen und essenziellen Spurenelementen. Häu- fige Rhythmusbrüche durch Nachtar- beit, wechselnde Schichten oder weite Flugreisen sind auch nicht hilfreich. Übermüdung, ganz allgemein das Alter und auch das Rauchen erledigen den Rest. Was stärkt das Immunsystem? Alles, was schwächt, wegzulassen wäre der erste und beste Schritt. Viele Menschen können das aber nicht. Was kann man also tun? Achten Sie auf ausreichend Bewe- gung, ohne dabei zu übertreiben. Täglich wenigstens 30 bis 45 Minuten wären ein Anfang. Sorgen Sie für Glücksgefühle in Ihrem Leben! Das kann ein schöner Abend mit Freun- den sein oder ein neues Hobby. Versuchen Sie, sich mit hochwerti- gen Lebensmitteln zu ernähren, und nehmen Sie sich Zeit fürs Essen. Hinuntergeschlungenes macht müde und gibt keine Kraft – es füllt nur den meist schon zu großen Bauch. Perfekt wären natürlich ein ausgewogener Lebensstil mit hinreichend Regene- rationszeiten und genügend Schlaf sowie viel Zeit in der Natur – frische Luft, reines Wasser und Sonne. So weit die Theorie. Und wenn das auch nicht geht? Sie sollten sich ernsthafte Gedanken machen, was Sie ändern können. Das braucht Zeit. Vielleicht sollten Sie inzwischen damit beginnen, Ihrem Überlebensnotwendig: Unser Immunsystem Wodurch schwäche ich meine Immunabwehr, und viel wichtiger: Wie baue ich sie wieder auf? BILD: SN/ADOBE STOCK/NENETUS
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