Salzburger Ärzteführer 2025

13 gewährleistet einen zielgerichteten Medikamentenplan unter Berücksich- tigung von Kontraindikationen und Wechselwirkungen. In allen Regionen unseres Bundeslands bleibt es ein we- sentliches Ziel, hausärztliche Versor- gung wohnortnah sicherzustellen. Fachärzte für spezielle Untersuchungen In Fällen, in denen spezielle Un- tersuchungen oder Behandlungen notwendig sind, übernimmt der niedergelassene Facharzt die Betreu- ung. Der Hausarzt weist Patienten in diese Richtung, wenn spezifische Gesundheitsprobleme auftreten, die tiefer gehende Untersuchungen oder spezialisierte Behandlungen erfordern. Salzburg bietet ein breites Netzwerk an Fachärztinnen und Fachärzten, das den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird. Diese niedergelassenen Spezialisten entlas- ten gleichzeitig die Spitalsambulanzen, indem sie Patienten außerhalb des Krankenhauses betreuen. Gruppenpraxen und Primärversorgungseinrichtungen In Gebieten mit hoher Bevölkerungs- dichte, wie etwa in der Stadt Salz- burg oder in zentralen Gemeinden, bieten sich größere Gruppenpraxen und Primärversorgungszentren als besonders effiziente Lösung an. Diese Einrichtungen bündeln Fachwissen und Ressourcen, indem Ärztinnen und Ärzte gleicher, manchmal auch unterschiedlicher Fachrichtungen unter einem Dach zusammenarbei- ten. Dies erleichtert die koordinierte Patientenbetreuung. Primärversor- gungseinrichtungen oder -netzwerke, wie sie in ganz Österreich etabliert werden, bieten zudem Vorteile wie längere Öffnungszeiten und somit eine verbesserte Erreichbarkeit. Weiters ist das Angebot durch nicht ärztliche Gesundheits- und Sozial- berufe leichter erreichbar. Spitalsambulanzen: Für Notfälle unerlässlich Für akute schwere Notfälle und hoch spezialisierte Fragestellungen sind nach wie vor die Spitalsambulan- zen unerlässlich. Ob bei schweren Verletzungen, plötzlich auftretenden Krankheiten oder anderen medizini- schen Notfällen: Die Krankenhäuser in Salzburg sind rund um die Uhr einsatzbereit, um lebensbedrohliche Zustände sofort zu behandeln. Wichtig ist dabei, dass die Ambulanzen eben nur gezielt für Notfälle genutzt werden, um genau für diese Ernstfälle einsatz- bereit zu sein. Zukunftsperspektiven und Herausforderungen Die demografischen und ökonomi- schen Herausforderungen im Ge- sundheitswesen bleiben bestehen. Mit einer alternden Bevölkerung steigen die Anforderungen an die medizinische Versorgung, während der Ärztemangel nicht nur in ländlichen Regionen Salz- burgs Druck auf das System ausübt. Im Bundesland Salzburg ist es durch gute Partnerschaft von Land Salzburg, Sozialversicherungen, Medizinischer Privatuniversität Salzburg, den Kran- kenhausträgern und der Ärztekammer gelungen, diesen Herausforderungen einiges entgegenzusetzen. Beson- ders ist hier zu erwähnen, dass die Kassenhausärztinnen und -ärzte im Bundesland durch gelungene Nachbe- setzungen im Durchschnitt zu den deutlich jüngsten im österreichweiten Vergleich zählen. Auch ist ein flächendeckender haus- ärztlicher Notdienst, der unter der Te- lefonnummer 141 erreichbar ist, in den Abend- und Nachtstunden sowie an Wochenenden und Feiertagen einge- richtet. Allerdings lautet auch hier der Appell, nicht wegen jeder Kleinigkeit, die bis zum nächsten Morgen warten kann, den Notdienst zu überlasten. Gastautor VP MR Dr. Christoph Fürthauer Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Salzburg Bild: ÄRZTEKAMMER

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